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Bahnbrechende Forschung aus Japan: Ein Kunststoff, der gut für die Umwelt ist
Die Forschung kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wie dieses aktuelle Projekt eindrucksvoll zeigt.

Die Klimakrise abzuwenden oder ihre Auswirkungen zu reduzieren, erfordert Lösungen aus allen Bereichen unserer Gesellschaft. Es ist die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für mehr Klimaschutz zu schaffen – auch wenn sie offensichtlich von Zeit zu Zeit daran erinnert werden muss. Unternehmen müssen nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln und Privatpersonen haben die Aufgabe, vor allem ihre Konsum- und Reisegewohnheiten umzustellen. Eine vierte wichtige Säule ist Forschung und Entwicklung – am bekanntesten dürfte die Entwicklung der Wasserstofftechnologie sein. Doch auch in vielen weiteren Bereichen wird geforscht. Ein Beispiel, das uns sehr beeindruckt hat, ist die Entwicklung eines neuartigen, umweltfreundlichen Kunststoffs aus Japan.
Plastik, das spurlos verschwindet
Können Sie sich das vorstellen? Ein Plastikbecher fällt ins Meer und löst sich innerhalb weniger Stunden komplett auf, und zwar ohne Mikroplastik zu hinterlassen. Und was noch besser ist: Sobald sich der Kunststoff aufgelöst hat (nach etwa 10 Tagen), versorgt er den Boden mit Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff und wirkt dadurch wie ein Dünger. Was wie Science-Fiction klingt, haben Forschende am japanischen RIKEN Center for Emergent Matter Science (CEMS) unter der Leitung von Takuzo Aida zur Realität werden lassen.
Das neuartige Material basiert auf einer besonderen chemischen Konstruktion. Dabei handelt es sich um Verbindungen, die stark genug sind, um dem Kunststoff während der Nutzung Stabilität zu verleihen. Im Kontakt mit Salzwasser lösen sie sich wieder auf. Weitere fachliche Details finden Sie hier.
Ein vielseitig nutzbarer Kunststoff
Was diesen Durchbruch so bemerkenswert macht, ist seine Vielseitigkeit. Die Eigenschaften des Materials können gezielt angepasst werden – von hart und kratzfest bis weich und flexibel. Erste Prototypen, darunter eine Sporttrinkflasche, zeigen, dass das Material mit herkömmlichen Kunststoffen mithalten kann und gleichzeitig aktiv zum Umweltschutz beiträgt.
Deutschlands Beitrag zur grünen Innovation
Auch Deutschland positioniert sich als wichtiger Akteur in der Klimaforschung. Das Fraunhofer-Institut arbeitet beispielweise intensiv an Ressourceneffizienz und Klimatechnologien.
Die Bundesregierung unterstützt diese Entwicklungen. So fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung gezielt kleine und mittlere Unternehmen, die an Klimainnovationen arbeiten. Diese KMUs sind oft die wahren Innovationstreiber, denn sie sind agil genug für neuartige Ansätze und groß genug für praktische Umsetzungen.
Herausforderungen und Chancen
Sie sehen, der Weg zur Klimaneutralität führt nicht über eine einzige Technologie, sondern über eine Fülle von Maßnahmen und Innovationen. Trotz dieser vielversprechenden Erfolge können wir nicht aufatmen. Vom Laborerfolg zur industriellen Produktion ist es ein weiter Weg, der Zeit, Know-how und Geld kostet. Neue Materialien müssen nicht nur umweltfreundlich, sondern leider auch wirtschaftlich konkurrenzfähig sein, um flächendeckend zum Einsatz zu kommen.
Gespannt schauten Forschung und Industrie auf die K-Messe 2025 in Düsseldorf (8. bis 15. Oktober). Dort präsentierten sich Unternehmen der Kunststoff- und Kautschukindustrie. Die Messe rückte mit Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und gesellschaftlicher Verantwortung drei entscheidende Zukunftsthemen in den Mittelpunkt.
Unser Fazit
Da Politik sich bisher nicht als zuverlässiger Partner für den Klimaschutzes erwiesen hat, ist es wichtig, dass Unternehmen und Forschung treibende Kräfte sind. Die Entwicklung des abbaubaren Meeresplastiks aus Japan zeigt, was möglich ist. Jede gelöste Herausforderung bringt uns der Klimaneutralität einen Schritt näher. Der Weg ist noch weit, aber die Richtung stimmt.
Bild von tanja auf Pixabay
