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Kaum zu glauben: Strom an Ladesäulen ist immer noch teurer als Benzin

Im vergangenen Jahr haben wir bereits über den von LichtBlick beauftragten Ladesäulencheck 2024 informiert. Das...

Kaum zu glauben: Strom an Ladesäulen ist immer noch teurer als Benzin
Im vergangenen Jahr haben wir bereits über den von LichtBlick beauftragten Ladesäulencheck 2024 informiert. Das Ergebnis war schockierend. Unterwegs laden war 2024 teurer als tanken und der Ladevorgang war aufgrund von uneinheitlichen Zugangs- und Zahlungsbedingungen kompliziert. Nun stellt sich die spannende Frage: Zu welchem Ergebnis kommt der Ladesäulencheck 2025?

Wichtigste Erkenntnisse des Ladesäulenchecks 2025

  • Unterwegs laden ist weiterhin teuer als tanken
    Für eine Strecke von etwa 100 Kilometern zahlen Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos an öffentlichen Ladesäulen derzeit im Schnitt 10,45 Euro. An Schnellladesäulen sind es sogar durchschnittlich 12,06 Euro. Super E10 kostet in vergleichbarer Menge im Schnitt 10,21 Euro.
  • Unterwegs laden ist weiterhin kompliziert
    Je nach Anbieter weichen Zugangs- und Zahlungsbedingungen ab. Da den Überblick zu behalten ist eine Herausforderung. Wer überregional unterwegs ist, muss unterschiedliche Apps und Ladekarten nutzen. Auch sogenanntes Ad-hoc-Laden ist keine Alternative, denn es ist noch teurer.
  • Drittanbieter sind weiterhin chancenlos
    Monopolisten sichern sich den Markt und diskriminieren Drittanbieter. Das Roaming-Modell macht es möglich.

Wann wird das Durchleitungsmodell flächendeckend eingeführt?

Die einzige Lösung für diese Situation ist die Einführung eines Durchleitungsmodells, wie LichtBlick es seit Jahren fordert. Von selbst werden Monopolisten ihre Preise nicht senken oder die Zugangsvoraussetzungen für Drittanbieter erleichtern.
Kurz erklärt: Beim Durchleitungsmodell erhält jeder Stromanbieter das Recht, seinen Strom an öffentlichen Ladesäulen anzubieten. Es wird lediglich ein Nutzungsentgelt fällig, in dem sich die Kosten für Installation, Wartung und Betrieb der Ladesäulen widerspiegeln.
Diese Vorteile ergeben sich für Nutzende:
  • Sie können ihren Stromanbieter an der Ladesäule wählen.
  • Die Preisgestaltung wird transparenter, ein Vergleich ist möglich.
  • Es entsteht ein fairer Wettbewerb, durch den die Preise perspektivisch sinken.

Das Durchleitungsmodell ist technisch möglich

Nach erfolgreichen Pilotprojekten in Hamburg und Berlin überführten die LichtBlick eMobility GmbH und decarbon1ze Ende 2024 das Durchleitungsmodell für Ladesäulen in beiden Städten in den Regelbetrieb. Es handelt sich also nicht nur um ein Konzept, sondern um eine praktisch umsetzbare Lösung. Wann handelt der Gesetzgeber, um die Attraktivität von E-Autos zu erhöhen und die Verkehrswende zu unterstützen? Der wiederholte Ladesäulencheck zeigt deutlich, dass sich von alleine nichts ändert!
Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay