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Klimaneutralität: Wichtige To-dos für die zukünftige Bundesregierung

Am 23. Februar 2025 ist es so weit – die vorgezogene Bundestagswahl findet statt. Sie...

Klimaneutralität: Wichtige To-dos für die zukünftige Bundesregierung
Am 23. Februar 2025 ist es so weit – die vorgezogene Bundestagswahl findet statt. Sie soll für Handlungsfähigkeit sorgen. Eines steht bereits jetzt fest: Die neue Bundesregierung hat viel zu tun, damit Deutschland das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 noch erreichen kann. Die Energiepolitik spielt also neben vieler weiterer aktueller Themen jetzt und in Zukunft eine zentrale Rolle.

Das Klimaschutzgesetz gibt den Rahmen vor

Mit dem Klimaschutz müssen sich alle Parteien beschäftigen, denn dank des Klimaschutzgesetzes ist das nationale Ziel der Klimaneutralität bis 2045 gesetzlich verankert. Um dieses zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden. Bis 2040 muss die Reduzierung mindestens 88 Prozent betragen. Es braucht eine Vielzahl von Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens zu reduzieren, doch das Kernelement sind die erneuerbaren Energien, denn der Stromverbrauch wird perspektivisch unter anderem durch Wärmepumpen, Elektromobilität, Nutzung von Wasserstoff und vielem mehr massiv ansteigen.

Ausbau erneuerbarer Energien – aber bitte bezahlbar

Wer trägt die Kosten für den notwendigen Ausbau der Stromnetze und der erneuerbaren Energien? Das ist eine der zentralen Fragen, die die zukünftige Bundesregierung beantworten muss. Fest steht, dass Unternehmen und Privatpersonen die Last nicht allein tragen werden, denn wir dürfen nicht vergessen, dass mit Gas und Kohle derzeit noch genügend fossile Energieträger verfügbar sind, auf die die Menschen zurückgreifen können und werden, wenn erneuerbare Energien zu teuer sind. Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn die Bevölkerung mitmacht – und dazu tragen auch finanzielle Anreize bei. Besonders Unternehmen machen derzeit Druck, denn sie stehen eben nicht nur in einem bundesweiten, sondern in einem weltweiten Wettbewerb. Die Energiepreise sind entscheidend für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Das fordert die Energiebranche

IPPEN.MEDIA hat mit Simon Koopmann, CEO von envelio, Marc Wallraff vom Ökostromanbieter LichtBlick und Matthias Holder, CEO von Home Power Solutions, drei Experten aus der Energiebranche um eine Einschätzung gebeten, welche Aufgaben die neue Bundesregierung dringend bewältigen muss. Zu den wichtigsten Punkten gehören:
  1. Schnellerer und zielgerichteter Ausbau der Netzinfrastruktur.
  2. Anreize für flexiblen Stromverbrauch schaffen, um Produktionsspitzen besser zu nutzen.
  3. Abbau der Bürokratie im Strommarkt, um Kosten zu sparen.
  4. Digitalisierung des Stromnetzes und flächendeckender Einbau von Smart Metern.
  5. Ausbau von Speicherkapazitäten.
(Quelle: Merkur.de)

Einige Weichen sind bereits gestellt

Die Ampel-Koalition hat bereits geregelt, dass ab diesem Jahr alle Stromversorger in Deutschland flexible Stromtarife anbieten müssen. Außerdem gibt es für Großstromverbraucher eine Pflicht zum Einbau von Smart Metern. Auch die Finanzierung der Netzentgelte ist neu geregelt. Es bleibt nun zu hoffen, dass die zukünftige Bundesregierung auf diesem Potenzial aufbaut und weitere wichtige Schritte im Bereich Klimaschutz unternimmt – für eine lebenswerte Zukunft.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay